Charles Fey – Erfinder des Spielautomaten im Jahr 1894

1894 erfand Charles Fey den Spielautomaten. Der gebürtige Deutsche, ein gelernter Mechaniker, hatte sein Heimatland als Erwachsener auf der Suche nach einem besseren Leben verlassen. Nachdem er zunächst in Frankreich und dann in England gearbeitet hatte, ließ er sich endgültig in den USA nieder.
 
Charles Fey ist der Vater der Spielautomaten
 
1890 eröffnete der automobilbegeisterte Fey eine Autowerkstatt in San Francisco. In seiner Freizeit baute er den ersten Spielautomaten der Geschichte. Von 1890 bis 1894 arbeitete er unermüdlich daran, einen mechanischen Spielautomaten zu entwickeln, der 1000 verschiedene Kombinationen ermöglichen sollte.

Der Original-Spielautomat

Die erste von Charles Fey vermarktete Spielmaschine, die Liberty Bell, funktionierte per Münzeinwurf in einen Schlitz. Wenn man an dem Griff des Automaten zog, begannen sich die Walzen des Spielmechanismus zu drehen und blieben schließlich bei einer der Symbolkombinationen stehen. Bei manchen Kombinationen konnte man Münzen gewinnen, und nur der Zufall entschied über die Ergebnisse. Im Jahr 1899 galt seine Erfindung als erster Spielautomat aller Zeiten ...
 
Der Spielautomat Liberty Bell ermöglichte tausend Kombinationen (10 x 10 x 10), die in jeder Runde auftreten konnten.

Erfindung des Spielautomaten von Charles Fey

Die ersten mechanischen Münzspielautomaten wurden von Charles Fey erfunden. Fey profitierte noch zu Lebzeiten von seinen Spielautomaten. Er ließ sie in den Bars von San Francisco aufstellen und erzielte mit den Lizenzgebühren saftige Gewinne.

Die Anfänge der Spielautomatenindustrie

Die Gebühren, die Fey für den Aufbau der Liberty Bell in den Saloons von San Francisco erhielt, brachten ihm viel Geld ein. In dieser Zeit beschloss er, sein Geschäft mit einer brandneuen Fabrik weiter auszubauen.
 
Damit hatte der rege und energische Fey im Jahr 1900 den Grundstein für die Spielautomatenindustrie gesetzt. Er machte in nur wenigen Jahren ein Vermögen.
 
Spielautomat Liberty Bell von 1894

Verbot der Spielautomaten und umgangene Gesetze

Schon bald wurde die Nutzung von Feys Spielen als sittenwidrig angesehen. Im Jahr 1909 verboten die Behörden der Stadt San Francisco den Betrieb von Spielautomaten. In jenem Jahr standen in den Bars der City bereits über 3000 Slots.
 
Doch durch dieses Verbot der Spielautomaten ließ sich Charles Fey nicht von seinem Geschäft abhalten. Er hatte eine einfache Idee: seine Maschinen sollten zu Gewinnspielen werden. Mit Preisen in Form von Getränken, Zigarren oder geprägten Münzen mit Gewinnlinien für Gutscheine, die in den Bars der Stadt eingelöst werden konnten, eroberten sich die Fey-Maschinen einen festen Platz auf dem Markt.

Kaugummiautomaten

1909 erfand die Firma Industry Novelty, ein Konkurrent von Charles Fey, Maschinen als „Kaugummispender“. Auf den Walzen der Automaten suggerierten Fruchtsymbole wie Kirschen, Ananas, Bananen und vieles mehr verschiedene Kaugummiaromen.

Mills Novelty

Um der Firma Industry Novelty etwas entgegenzusetzen, tat sich Charles Fey von 1907 bis 1910 mit Herbert Mills, dem Besitzer der Firma Mills Novelty, zusammen. Gemeinsam entwickelten sie die Maschine The Operators Bell.

An dieser Maschine, die sich von den Früchten von Industry Novelty inspirierte, konnte man Kaugummipackungen gewinnen. Kurze Zeit später wurden die Symbole auf den Kaugummipackungen durch BAR-Symbole ersetzt.
 
Einer der Kaugummi-Spielautomaten von Mills Novelty

Die Erfindung des Jackpots

1916 brachte Charles Fey gemeinsam mit seinem Freund Herbert Mills einen JACKPOT-Spielautomaten auf den Markt. Diese Spiele schütteten bei der richtigen Kombination alle Münzen aus dem Automaten aus. Da war es kaum überraschend, dass diese „einarmigen Banditen“ ein großer Erfolg wurden. Somit wurde Fey auch der Vater der Jackpot-Spielautomaten.

Verbot von 1920 bis 1933

In den USA sahen sich die Hersteller von Spielautomaten mit dem Glücksspielverbot konfrontiert. Um nicht bankrott zu gehen, ersetzten Charles Fey und Herbert Mills ihre Spielautomaten einfach durch Spiele, die Preise in Form von Süßigkeiten ausschütteten.
 
In den frühen 1920er Jahren waren Spielautomaten in mehreren US-Bundesstaaten beliebt. Selbst während der Weltwirtschaftskrise, als Glücksspiele verboten waren, brachten die Slots der Mafia noch Gewinne ein. In dieser Zeit kam auch die Bezeichnung der „einarmigen Banditen“ für die Spielautomaten auf.

1950 bis 1985

In den Nachkriegsjahren waren die Regierungen der Industrieländer an möglichen Steuereinnahmen aus dem Glücksspiel sehr interessiert. Zwischen 1950 und 1980 erlaubten zahlreiche Länder den Betrieb von Spielautomaten. In dieser Zeit ließen wohlhabende Investoren überall auf der Welt große Casinokomplexe bauen.
 
1950 wurden die ersten elektromechanischen Spielautomaten gebaut. Diese Maschinen sollten eine neue Slot-Ära einläuten. Die neuartigen Spiele waren mit verschiedenen Jackpot-Optionen programmiert. Dann, ab 1985, wurden die Spielautomaten elektronisch.

1986 – Progressive Spielautomaten

In Las Vegas wurden 1986 einige Spielautomaten mit dem Aufkommen der vernetzten Spiele sehr populär. Dank neuer Computertechnik konnten die Maschinen nun miteinander verbunden werden, was zu riesigen Jackpots führte. Auf bestimmten Spielautomaten konnte man von mehreren Spielbanken aus in ganz Las Vegas City spielen.
 
Heute wird das Konzept der vernetzten Casinospiele vor allem im Bereich der progressiven Spielautomaten genutzt. Das System besteht darin, einen Teil der Spielereinsätze zum Auffüllen eines Superjackpots zu nutzen.
 
Die ersten progressiven Slots erschienen in den 2000er Jahren im Internet. Die bekanntesten progressiven Online-Spielautomaten sind die Mega Moolah Spiele. Die Mega Moolah-Spielautomaten, die Sie in Hunderten von Online Casinos finden, schütten oft Gewinne von über 10 Millionen Euro aus.

Spielautomaten im Internet

Angesichts immer größeren Spielerzahlen im Internet befürchteten die Betreiber der klassischen, analogen Casinos das Schlimmste, auch wegen der stetig abnehmenden Kundenzahlen in ihren Spielbanken. Tatsächlich ist das Spielen im Online Casino von einem Computer oder Smartphone aus für jedermann problemlos möglich.
 
Seit der Einführung der ersten virtuellen Casinos in Österreich, zum Beispiel des Luxury Casino, sind Casinospiele im Internet immer beliebter geworden. Laut den Statistiken, die von den Glücksspielkommissionen in zahlreichen Ländern veröffentlicht werden, soll das Umsatzvolumen von Online-Spielautomaten zehnmal höher sein als das von klassischen Casinos.

Die Spielautomaten von Fey heute

Manche Sammler besitzen Spielautomaten, die von Charles Fey hergestellt wurden. Eine von ihnen, aus dem Jahr 1898, ist im SFO-Museum des San Francisco International Airport ausgestellt. Hier finden Sie auch die legendären Maschinen von Mills Novelty.

Das Leben von Charles Fey

Charles Fey lernte seine zukünftige Frau, Marie Christine Volkmar (1866-1942), in San Francisco kennenlernen. 1889 heiratete er Marie, sie hatten vier Kinder: drei Töchter und einen Sohn.
 
Charles starb 1944 im Alter von 82 Jahren in San Francisco, Kalifornien. Einer seiner Söhne, Edmund, versuchte später, das Geschäft seines Vaters zu übernehmen, konnte sich jedoch nicht gegen die Konkurrenz durchsetzen.